Samstag, 5. März 2011

Wie läuft die Bonitätsanalyse ab?

Bevor Sie einen Kreditwunsch auf unserem Marktplatz platzieren können, nehmen wir eine Risikoklassifizierung vor. Diese beruht auf drei Säulen. Wir berechnen Ihr verfügbares Einkommen und die sogenannte Kapitaldienstfähigkeit auf Basis Ihrer Unterlagen (Säule 1). Den sogenannten Softfacts-Score berechnen wir auf Basis Ihrer persönlichen Verhältnisse und (Säule 2) fragen Auskunfteien, in unserem Fall die Arvato Infoscore, nach deren Bonitäts-Score (Säule 3). Mit Abfrage des Bonitätsscores prüfen wir, ob Sie Einträge im Schuldnerverzeichnis haben oder sogenannte weiche oder mittlere Negativmerkmale vorliegen. Abschließend verdichten wir die Informationen in einer mathematischen Formel zu einer Ausfallwahrscheinlichkeit, die wir nach dem Schulnotensystem in einer Skala von 1 bis 6 ausdrücken.

Dem Kreditgeber wird unsere Einschätzung Ihrer finanziellen u. persönlichen Verhältnisse, der Bonitäts-Score der Auskunftei, eventuell vorliegende Negativmerkmale und unsere Risikoklasse für seine Kreditentscheidung dargestellt. Das sind rein mathematische statistische Verfahren. Die Besonderheiten Ihrer persönlichen Situation können wir nicht widerspiegeln. Nutzen Sie deshalb unsere vielfältigen Möglichkeiten, den Kreditwunsch und Verwendungszweck besser darzustellen, denn am Ende gibt Ihnen ein anderer Mensch das Geld und nicht die Bank.

Die Risikoklassifizierung gibt grundsätzlich Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, ob für einen Kreditwunsch Zahlungsschwierigkeiten zu erwarten sind. Hierfür berechnen wir eine sogenannte Ausfallwahrscheinlichkeit, d. h. ob für diesen Kreditwunsch Zahlungsschwierigkeiten zu erwarten sind. Wir beurteilen mit der Bonität niemals die Person sondern den konkreten Kreditwunsch. Diesen Unterschied möchten wir anhand eines Beispiels verdeutlichen.

Ein Kreditsuchender mit einem jährlichen Nettoeinkommen in Höhe von 50.000 € und jährlichen Ausgaben in Höhe von 45.000 € ist nach allgemeinem Empfinden kreditwürdig, hat er doch 5.000 € jährlich, um einen Kredit zurückzuzahlen. Würde er aber einen einen Kredit über 10.000 € aufnehmen, den er innerhalb eines Jahres zurückzahlen möchte, wäre die Wahrscheinlichkeit für Zahlungsstörungen hoch, weil er mit seinem Jahresüberschuss rechnerisch den Kredit nicht zurückzahlen kann. Würde der gleiche Kreditsuchende den Kredit über eine Laufzeit von 3 Jahren nehmen, wäre die Ausfallwahrscheinlichkeit gering. Zudem bedeutet eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit beziehungsweise eine schlechte Bonität auch nicht, dass ein Kredit nicht zurückgezahlt werden kann. Sie bedeutet nur, dass ein Geldgeber während der Laufzeit des Kredites mit Zahlungsproblemen rechnen muss.

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