Der ehemalige Fussballstar von Manchester United, Eric Cantona, ruft seit einiger Zeit zu einem „Bank run“ auf. Er hofft, dass genügend Menschen gleichzeitig auf einen Schlag Ihr Geld vom Bankkonto abheben und so einen Zusammenbruch des Finanzsystems bewirken.
Mit dieser Aktion protestiert Cantona gegen das aus seiner Sicht korrupte Finanzsystem. Einfach auf die Straße zu gehen und zu protestieren, bringe seiner Meinung nichts. Um eine Veränderung zu erzielen, müsse eine neue Revolution gestartet werden - die Revolution am Bankschalter. Sorgen, dass durch einen Zusammenbruch der Banken die Ersparnisse der einfachen Leute verloren gehen könnten, machen sich die Internetaktivisten um Cantona nicht.
Die Bilanz war der Aktion war dann auch ernüchternd und die Aktion besass eher symbolischen Charakter. Obwohl allein in Frankreich 30.000 Menschen bekundet haben, ihr Geld von der Bank holen zu wollen, bestand nie die ernsthafte Gefahr eines Bankencrashs.
Interessant ist, wie Cantona eine vermeintliche strukturelle Schwäche der Banken als Protestform nutzt. Banken haben nur einen Bruchteil des Geldes als tatsächliche Liquidität vorliegen und binden das meiste Geld in längerfristige Aktiva. Das dieses System durchaus fragil ist und schlagartig in einen echten Bank run kippen kann, haben Kunden der Northern Rock 2007 erlebt. In Deutschland ist der letzte Bank run in den Geschichtsbüchern als in der Tagespresse zu finden.
Zudem haben eher regional operierende mittelständische und kleinere Banken ein Problem mit Bank runs als international arbeitende Finzanzkonzerne, die Cantona vermutlich mit seiner Protestaktion treffen wollte. Die Resonanz der Aktion in der Tagespresse war überschaubar.
Montag, 13. Dezember 2010
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